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Vertrag
Verzug
2.08.2022
Das Problem mit unbezahlten Rechnungen
Außenstände und offene Forderungen belasten die finanzielle Situation eines jeden Gläubigers. Sie führen zu
Verzugszinsen und verursachen zusätzliche Kosten, außerdem besteht die Gefahr eines endgültigen
Forderungsausfalls. Für jeden Lieferanten und Verkäufer ist es daher von erheblicher Bedeutung, ausstehende
Forderungen möglichst schnell und ohne weitere Verluste einzuziehen. Voraussetzung dafür ist ein effektives, auf
die prinzipielle Erhaltung des Kunden ausgerichtetes
Forderungsmanagement.
Wenn die Schuldner auf einfache Mahnschreiben nicht reagieren, ist die Einschaltung eines
Rechtsanwalts
oder eines Inkassounternehmens erforderlich. Der Rechtsanwalt kann später auch gerichtliche Maßnahmen einleiten,
er kann einen Mahnbescheid beantragen oder eine Klage einreichen. Das rasche Geld eintreiben
durch die Titulierung der offenen Forderung ist erforderlich, wenn anschließend die Zwangsvollstreckung betrieben
und der Gerichtsvollzieher beauftragt werden soll.
Forderungseinzug
Rechtsgrundlage für den Forderungseinzug bei säumigen Schuldnern sind Urteile und Titel aus dem Zivilrecht, und
insbesondere das Gesetz, also die Zwangspfändung, die
Zwangsvollstreckung,
die Zwangsverwaltung und die Zwangsversteigerung. Um eine Zahlung vom Schuldner verlangen zu können, muss
zunächst eine Rechnung geschrieben werden und die Forderung muss nach Ablauf der Zahlungsfrist
fällig geworden sein. Der Verzug ergibt sich entweder aus vertraglichen Vereinbarungen hinsichtlich des
Zahlungsziels oder aus gesetzlichen Bestimmungen.
Die Zahlung des Kaufpreises muss sofort nach Auslieferung der Waren erfolgen, die vorherige Zusendung einer
Rechnung ist nicht notwendig. Es gibt aber bei einigen Arten von Geschäften, wie beispielsweise Werkverträge oder
Dienstverträge, besondere Fälligkeitsregelungen und Zahlungsbestimmungen, die auch beim Inkasso
gelten. Beim Werkvertrag hat die Zahlung grundsätzlich bei Abnahme des Werkes zu erfolgen. Beim Kaufvertrag ist
der Kaufpreis nach der Leistung der vertraglich geschuldeten Dienste zu entrichten. Die
Ratenzahlung
ist nach Zeitabschnitten bemessen, die Raten sind jeweils nach Ablauf der einzelnen Zeitabschnitte zu zahlen. Im
geschäftlichen Bereich vereinbaren die Vertragsparteien im Vertrag oder in allgemeinen Geschäftsbedingungen, dass
der Zahlungsschuldner schon in Verzug gerät, wenn er mehrere Tage oder Wochen nach dem Rechnungsdatum immer noch
nicht zahlen kann oder nicht zahlen will.
Mahnverfahren
Hat der säumige Schuldner die Zahlung trotz Fälligkeit absichtlich oder mutwillig nicht geleistet, kann der
Gläubiger ihm im Rahmen des vorgerichtlichen Mahnverfahrens zunächst einmal per Einschreiben eine
Mahnung
zuschicken. Diese Mahnschreiben haben den Zweck, den Schuldner schnell und kostengünstig zur Zahlung der offenen
Geldsumme zu bewegen. Die schriftliche Mahnung ist eine unbedingte Aufforderung an den Schuldner, die fällige
Zahlung sofort zu leisten, um die
ausstehende Forderung
begleichen zu können. Durch eine solche Mahnung wird der Schuldner spätestens in Verzug gesetzt. Dabei ist zu
beachten, dass jedes Mahnschreiben ein Rechnungsdatum und eine Rechnungsnummer und natürlich das Zahlungsziel
enthalten muss. Dies macht dem Schuldner unmissverständlich klar, welche Rechnungspositionen angemahnt werden,
und welche er an den Gläubiger zu zahlen hat. Die erste schriftliche Mahnung ist an eine besondere Form gebunden,
sie muss grundsätzlich mündlich oder auch schriftlich erfolgen, und sie sollte per Einschreiben verschickt
werden.
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